Iran: Geheimdienst befragt christliche Konvertiten nach Verhaftungen

BF/IIRF-D/Tübingen/06.05.21 - Es sind neue Informationen über die Verhaftung von vier christlichen Konvertiten aus dem Islam am 19. April in Dezful im Südwesten des Irans bekannt geworden.

Esmaeil Narimanpour, Mohammad Ali Torabi, Alireza Varak-Shah und Hojat Lotfi-Khalaf wurden am Mittwoch, den 21. April, vorübergehend freigelassen, nachdem sie eine Vereinbarung unterzeichnet hatten, sich sofort nach ihrer Vorladung beim Geheimdienst zu melden.

Am 22. April wurden weitere 10 bis 15 christliche Konvertiten und Hausgemeindemitglieder von der Geheimdienstabteilung in Dezful vorgeladen. Obwohl sie am selben Tag wieder freigelassen wurden, wurden auch sie gezwungen, eine Vereinbarung zu unterschreiben, die besagt, dass sie keine Hauskirchen besuchen oder sich einer christlichen Gemeinschaft oder Hauskirche anschließen werden. In der Praxis dient diese Art von Vereinbarung auch dazu, Menschen unter Druck zu setzen, zum Islam überzutreten und den christlichen Glauben zu verleugnen. Dies ist eine sehr gängige Praxis des Geheimdienstes im Iran.

Dezful liegt in der Provinz Khuzestan, wo 16 Städte vom iranischen Nationalkomitee für Covid-19 als rote Zonen ausgewiesen wurden.

Eine sachkundige Quelle teilte mit, dass Esmaeil Narimanpour geschlagen wurde, während er im Geheimdienstbüro festgehalten wurde. Andere Christen, die zum Büro gerufen wurden, wurden körperlich angegriffen, während sie im Dezful-Haftzentrum festgehalten wurden.

Diese Quelle enthüllte, dass alle christlichen Konvertiten zu ihren politischen Gedanken befragt wurden, insbesondere zu ihrer Meinung über die Islamische Revolution und ob sie an den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen teilnehmen werden.

Von denjenigen, die in Dezful verhaftet oder zum Verhör vorgeladen wurden, hatten einige bereits Erfahrung mit Vorladungen und Verhaftungen, während andere zum ersten Mal vorgeladen oder verhaftet wurden.

Bei den letzten Präsidentschaftswahlen im Iran hat die Christenverfolgung in den Monaten vor dem Wahltag leicht abgenommen. Dieses Mal, obwohl die Präsidentschaftswahlen weniger als ein paar Monate entfernt sind, scheint der Druck auf iranische Christen zuzunehmen.

Quelle: Barnabas Fund 4. Mai 2021