27.01.2021

Algerien: Eskalierende Verfolgung von Ahmadi-Muslimen

"Neue Verurteilungen und harte Strafen gegen Ahmadi-Muslime in Algerien zeigen eine systematische und anhaltende Verfolgung aus religiösen Gründen", sagte die stellvertretende Vorsitzende der USCIRF, Anurima Bhargava.

Tübingen-Washington D.C./IIRF-D/27.1.2021 - Nomalerweise fällt Algerien negativ auf durch die Unterdrückung der christlichen Gemeinden in der Kabylie region, wie wir zuletzt im November berichteten. Jetzt wird aber deutlich, dass sich die Unterdrückung auch auf islamische Sekten erstreckt, wie die US-Behörde USCIRF berichtete.

In den vergangenen Wochen haben algerische Gerichte Dutzende von Mitgliedern der Ahmadiyya-Gemeinde wegen Verbrechen im Zusammenhang mit der Ausübung ihres Glaubens vor Gericht gestellt. Zu den Anklagepunkten gehörten die Beleidigung des Propheten Mohammad, die Herabwürdigung islamischer Prinzipien und die Durchführung von Aktivitäten ohne Registrierung. (Die Regierung hat der Ahmadiyya-Gemeinde keinen offiziellen Status zuerkannt.) Die Richter in diesen Fällen haben Ahmadi-Muslime über ihren Glauben befragt, und mehrere Ahmadi-Muslime haben ihren Glauben aufgrund der Anklagen öffentlich widerrufen. Zu den Urteilen gehören hohe Geldstrafen und Gefängnisstrafen von bis zu drei Jahren.

"Diese ungerechtfertigten Verhaftungen und Inhaftierungen sind die jüngsten in einer langen Geschichte der Ahmadi-Verfolgung in Algerien", sagte USCIRF-Kommissar Johnnie Moore. "Die US-Regierung sollte ihre starke Unterstützung für die Ahmadi-Gemeinschaft in Algerien demonstrieren, indem sie diese Verstöße anprangert."

Ob und wie weit Ahmadi-Anhänger sich selbst als Muslime sehen bzw. von anderen als Muslime betrachtet werden, ist umstritten.

Quelle: USCIRF 25. 1. 2021